Artist of the Month


Während der ausserordentlichen Lage wegen COVID-19 von April bis Mai 2020 sendete der Planet5 digital. Neben live-Streamings wurden die jungen Artists aus Zürich über unsere Social Media Kanäle vorgestellt. Nun transformieren wir "Artist ot the Week" zu "Artist of the Month". Diese Künstler*innen gestalten das Design für das Monatsprogramm des Planet5. Wir freuen uns, euch jeden Monat neue,  junge und aufstrebende Künstler*innen aus dem Raum Zürich vorzustellen. Möchtest du auch einmal deine Skills auf unserem Monatsprogramm präsentieren? Cool, dann kontaktiere uns. Wir freuen uns auf dich!

Planet5 Artist of the Month

Hier findest du die Künstler*innen, welche Artist of the Month im Planet5 sind.

April 2023: Lorena Gamper

Dezember 2021: Hier könnte deine Kunst sein.

November 2021: Marina Peneva

Oktober 2021: Raffaele Kammerer

September 2021: Nils Bianchi

 

Oktober 2020: Anton Nikitin

September 2020: Mirijam Botros



Marina Peneva

Artist-Statement

 

Das Gestalten hat mich in meinem Leben schon immer begleitet. Es war nie der Hauptfokus und doch immer präsent. Was immer mich in meinem Umfeld inspiriert hat, habe ich auf Papier, Wand, Textil oder sonst etwas festgehalten. Vielleicht sind meine “Produkte” auch deswegen so divers. Ich konzentriere mich nicht auf einen Stil oder Bereich und versuche mich gerne in Neuem. Manchmal wünsche ich mir mehr Tiefe und Ausdruck, andere Male geniesse ich lediglich den meditativen und beruhigenden Effekt vom Skizzieren.

 

Es ist ein tolles Gefühl eine vage Vorstellung aus meinem Kopf in ein sichtbares Bild umzuwandeln. Es macht mir Spass die Ideen anderer umzusetzen. Es ist bereichernd, wie mensch sich dadurch ausdrücken kann und ich bin immer wieder berührt davon, was für Emotionen durch Kunst auch bei der betrachtenden Person ausgelöst werden können.

 

Von meinen Projekten mehr zu erzählen, finde ich komisch. Ich mache lieber einfach… Das Resultat spricht für sich.

 

Mal sehen ob ich eines Tages besser darin bin einen gescheiten Text über meine Arbeiten zu verfassen… Für dieses Mal, bin ich zufrieden damit, wenn Ihr versteht was für eine faszinierende Sache das Kreieren sein kann.

 

One love

Mimi

 



Raffaele Kammerer

Artist-Statement

 

Sali mitenand :)
Während de grosse Depression (aka Lockdown) im 2020 han au ich plötzlich ganz viel freii Ziet gha und bin zerst komplett überforderet gsi mit dere Situation.  Nach zwei Täg hani mini chlini  Lebenskriese den bewältigt gha und beschlosse die freii Ziet vorallem mit fotografiere uszfülle. Bald ischs mer aber chli langwilig worde...ich han nach öpis neuem müsse sueche. Mis Neue hani den im Alte gfunde - D‘analog Fotografie - nachme 72 Stunde Marathon vo Reviews, „How to“-Videos und Turtorials uf Youtube, hani mich ready gfühlt für mini ersti analogie Kamera. Ich han mer also e Minolta x700 zueta, chli Fim kauft und druflos gföteled! Doch bald het mer au das nüme glanged. Irgendwie isch die Kamera chli zu «eifach» gsi. Ich han nach öpis arspruchvollerem gsuecht. En guete Fründ vo mir wo scho lang analog föteled het mir ghulfe verschiedeni Kameras azluege und uszprobire. Die ganz suechi het ime kauf vo de Mamiya rz67 gipflet. Es war Liebe auf das erste Foto! Sit dete bini mit dere Schönheit Unterwegs und versuche mis beste mini Umwelt so fest z‘halte wie ich sie wahrnimme oder fötele was ich grad so lust han. So han ich i dem Jahr en neue Stiil für mich endeckt.

 



Stanco92               Nils Bianchi

Artist-Statement

 

Bei der Betrachtung des Weltgeschehens erkennt man ein Zusammenspiel von verschiedensten, vom Menschen erschaffenen Faktoren, welche diese wirre Konstruktion verkörpern. Ob es nun gut oder schlecht ist und wie es funktionieren soll, entscheiden alle teilnehmenden Parteien selbst oder haben es in der Vergangenheit entschieden. Was wir erleben ist das Resultat aller je getroffenen Entscheidungen. Dieses Konstrukt ist gerade in der Schweiz extrem komplex und fern von der Realität, für welche der Mensch biologisch entwickelt wurde. In jungen Jahren fiel es mir, enttäuscht vom Leben, nicht sehr leicht, dies einzusehen, da ich mich sehr machtlos fühlte, nicht verstand weshalb ich mich daran beteiligen sollte und einen grossen Drang dazu verspürte, mehr zu erleben als mir mein konservatives Umfeld bieten konnte. Ich wollte, wie jede*r zwölfjährige, einen Platz einnehmen, Entscheidungen treffen und Abenteuer erleben. Das hiess für mich nicht, dass ich Aggressionen ablassen musste. Mein Ziel war es, da wo Platz war, Heterotopien meiner eigenen Realität zu kreieren.

 

So habe ich 2010 zum mächtigen Potenzial von graffitinahen Darstellungen gefunden. Die optische Wirkung, welche von den kompositorischen Form- und Farbkombinationen ausgestrahlt wird, treibt mich bis heute in den Wahnsinn und ist eine der Hauptquellen meiner Lebensenergie. Anfänglich war ich mir dessen jedoch noch nicht bewusst. Die grossflächige Gestaltung liess mich je länger desto mehr in diese Welten eintauchen und liess diese zu einer zweiten Realitätsform, welche mir immer offenstand, werden. Ich musste lediglich die stärksten, optischen Eindrücke des Alltags «samplen» und diese neu zusammenbauen. Meine Werke sollten die beschriebene, wirre Konstruktion des Weltgeschehens, welche wir alle kennen, in halbabstrakter Form wiedergeben.

Das Bewirtschaften dieses Prozesses hatte zur Folge, dass mich gewisse «Orte» immer wieder anzogen und ich diese somit oft in ähnlicher Form wiedergab. Es geht nicht direkt um die einzelnen Bestandteile der Orte, sondern um die unendlichen Möglichkeiten Beziehungen von diesen zueinander zu schaffen und welche kompositorische Wirkung dies zur Folge hat. Das Gefühl von Wahrheit, ohne diese anhand von realitätsnahen Beispielen greifbar zu machen, ruft bei mir eine starke Verbundenheit hervor und hat mit der Zeit eine Ästhetik hervorgebracht, welche auch von anderen Personen genossen wird. Da sich dieses Unterfangen zusätzlich aus einer Situation entwickelt hat, welche wohl die meisten früher oder später erlebt haben, freut es mich sehr, diese Heteropien für so viele wie möglich zugänglich zu machen.

 

Es handelt sich um Kompositionen, welche erlebt werden sollten. Die entstandenen Bilder sind grossflächig und können den eigenen Horizont einnehmen. Mir ist mittlerweile jedoch klar geworden, dass diese mit geschlossenen Fenstern, mit Ausblick in diese Welten, zu vergleichen sind, welche in dieser Form nicht geöffnet werden können. Um diese Fenster zu öffnen, muss diese Sprache holistisch in den Raum übersetzt werden. Dieses Konzept nenne ich Szenograffiti.

 



Anton Nikitin

Artist-Statement

 

Bevor ich mit dem Artist-Statement beginnen möchte, wollte ich eine Allumfassende Frage definieren die ich mit meiner Kunst versuche zu erreichen und eine Antwort darauf zu finden:

  

Wie kann ich Kunst in bildnerischer und gestalterischer Form machen, die mich persönlich weiterentwickelt, die ich mit kunsthistorischem Wissen analysieren und reflektieren kann, die meine Werte und Meinungen widerspiegelt und im besten Fall andere Menschen inspiriert oder zum denken bringt?

  

Wenn ich bestimmte Künstler*Innen betrachte die mich inspirieren, dann erkenne ich, dass sie aus einer klaren Überzeugung herausgearbeitet haben. Wie zum Beispiel Joseph Beuys der mit seinen arbeiten, die Ästhetik dekonstruierte und die Kunstwelt revolutionierte.

  

Emotional aber mit starken Aussagen, die zum Teil noch bis heute zu Diskussionen führen.

 

Ich versuche mir anfangs keine klaren Strukturen vorzunehmen oder mit Skizzen zu arbeiten, da ich den Prozess von der Entwicklung auf die Leinwand für meine Arbeit am aufschlussreichsten finde.

 

Ich will eine Beziehung zu meinen Kunstwerken aufbauen, die auch zu spüren sein sollte. Dieses Verlangen des Prozesses ist mit einer eigenen Selbstreflexion verbunden. Ich arbeite kaum autobiographisch was mich zur Überzeugung führt das meine Werke emotional und mit einer gewissen Ausdruckskraft wirken. Emotionen. Nachdenklichkeit. Hinterfragen. Eine Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter sind die grundlegenden Ziele meiner Arbeit.

  

Grosse Figuren, nichtproportionale Körper und ausgefranste Gesichter machen einen grossen Teil meiner künstlerischen Arbeit aus. Ich nutze grosse Leinwände da ich die Wand beim betrachten im Weg steht und dadurch das Kunstwerk zur Wand wird.

 

Ein Vergleich mit der Idee und mit dem Fokus auf das Kunstwerk. Gedanken kommen und gehen durch den Tag,  jedoch wird durch die intensive Vertiefung und Selbstreflexion eine völlig andere Idee erschaffen, die zu einem Werk führen kann.

 



Mirijam Botros

Artist-Statement

 

Die Kunst ist ihr lieb.

 

Mirijam Botros hat mit 19 Jahren die Lehre als Fotofachfrau angefangen, ausgehend aus der Faszination zur Fotografie. Besonders gerne fotografiert Mirijam Menschen und dabei steht das Visualisieren von Emotionen im Vordergrund.

 

„Ich finde es faszinierend, wie man mit technischen Mitteln die Aussage eines Bildes steuern kann“, so Mirijam Botros. Doch nicht nur das Fotografieren ist eine Leidenschaft von Mirijam, denn das Malen und Zeichnen liegt ihr auch am Herzen und begleitet Mirijam schon seit ihrer Kindheit. Zudem gefallen ihr Filme abstrakter Machart, Surrealismus zieht sie an.

 

Auf die Frage, welche kreativen und künstlerischen Ziele für die Zukunft anvisiert werden, antwortet Mirijam: „Ich will für mich herausfinden, welche Richtung ich in der Kunst einschlagen möchte und wie ich diese verschiedenen Medien kombinieren kann."

 

Die Kunst ist mir lieb.

 

Mirijam Botros

 


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